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draht

Spurensuche im Portemonnaie: draht enthüllt die Plastikkarten, die wir täglich mit uns rumtragen und damit ein wenig auch unsere Identität.

Identitätsfragen beschäftigen unsere Gesellschaft und führen zu oft hitzigen Diskussionen. Der Kartenhalter draht lädt zu einem spielerischen Umgang mit Zugehörigkeit(en) ein. Egal ob es sich um eine Mastercard Gold oder die Stempelkarte vom Lieblingscafé, eine Mitgliedschaft beim Golfclub Meilen oder der Gewerkschaft Unia, die Saisonkarte des FC St. Gallen oder ein abgelaufenes Bahnticket handelt: die eigentlich unscheinbar wirkenden Karten offenbaren auf eigenartige Weise viel von unserer Identität. Zugleich setzt draht die charakteristische Visualität unserer Begleiter aus Plastik und Karton in einen neuen Kontext. Und hat sogar ein Herz für ein vermeintliches Auslaufmodell, denn ein Zweifränkler und einige Banknoten finden auch noch Unterschlupf.

Ausgangspunkt für die Entwicklung von draht, war die Aufgabe, mit der Technik des Drahtbiegens ein Produkt zu entwerfen. Als Material wurde Chromstahl gewählt. Monat für Monat wurde die Form der Drahtbiegung verfeinert, bis draht möglichst viele Funktionen erfüllen konnte. Eine wichtige Eigenschaft ist die Spannung des Drahts, die den Inhalt fixiert. Sie sollte optimal genutzt werden. Ein anderer Aspekt ist die Anzahl und Art der Biegungen, aus der sich die Form ergibt. Dabei wird das Prinzip Funktionalität mit dem Streben nach minimalem Materialeinsatz vereint.

Die visuelle Identität des Kartenhalters wurde in enger Zusammenarbeit mit Abhash Mittal umgesetzt, der unter anderem die Grafik der Verpackung gestaltet hat.

«Mit draht schaffen wir eine Verbindung zwischen Handwerk, industriellen Verfahren und der Welt des Schmucks. So wollen wir die Kunst des Drahtbiegens den Menschen näherbringen.»

«Ein Kartenhalter aus 68cm Draht mit Platz für bis zu sechs Karten plus Zweifränkler plus Banknoten: mehr braucht es nicht für ein funktionales Portemonnaie.»

So einfach und direkt draht daherzukommen scheint, so ausgeklügelt ist der Designprozess dahinter. Wie lief das Ganze ab?

Drahtgebogene Produkte sind wortwörtlich «aus einem Guss»: es kann nichts weggeschnitten oder hinzugefügt werden. Das macht auch den Reiz aus. Da derselbe Arbeitsschritt - also das Biegen des Drahts in unterschiedlichen Winkeln – mehrfach wiederholt wird, muss das Konzept bis ins letzte Detail verfeinert und verifiziert werden. Bis alles so sitzt, wie es soll. Erst nach der Entwicklung von mehreren hundert Prototypen und Tests mit Onkel, Tante, Cousin und Grossmutter war draht serienreif.

Wen habt ihr noch an Bord geholt, um mit draht in Serienproduktion gehen zu können?

Während über die Monate immer mehr Prototypen entstanden, etablierte Jonatan den Kontakt mit einer kleinen Drahtbiegefabrik in Zürich. In enger Zusammenarbeit wurde dort an der Maschine über Tage die herausfordernde Biegung programmiert und ausgiebig getestet. Anschliessend begannen wir mit dem Design der Verpackung. Hier war dann Abhash stark involviert: gemeinsam wurde die grafische Anmutung von draht in ein subtiles und stimmiges Konzept für die Verpackung übersetzt.

Welche Zielgruppe spricht ihr mit draht an?

Jonatan begann die Entwicklung im ersten Jahr seines Bachelorstudiums in Industrial Design an der ZHdK. Wir verorten unsere Zielgruppe in einem ähnlichen Bereich und wollen primär junge, designaffine Personen ansprechen. Uns ist es aber wichtiger, dass wir mit unseren Entwürfen zentrale gestalterische Werte vertreten, als ein bestimmtes Segment der Gesellschaft als Käuferschaft zu identifizieren. Jonatan legt in seinen Projekten ein besonderes Augenmerk auf eine kritisch aufgeladene Beziehung zwischen Objekt und Person. Abhash sucht für jedes neue Projekt eine entsprechende Ästhetik und legt Wert darauf, nicht aus dem Willen eines bestimmten Stils zu agieren. Das soll sich in draht widerspiegeln und wir hoffen, dass andere das auch so sehen und Freude daran finden.

Abhash Mittal studierte bis zum Sommer 2024 Visuelle Kommunikation an der ZHdK. Von Herbst 2023 bis Sommer 2024 absolvierte er ein Praktikum in Zürich und fokussierte sich zusätzlich auf diverse Kollaborationen und selbst initiierte Projekte.

Jonatan Bischof hat als Erstausbildung eine Schreinerlehre absolviert. Im Sommer 2024 hat er sein Bachelorstudium in Industrial Design abgeschlossen.

studiodreitausend.ch

Stückpreis Draht

CHF 26.–