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New Realities: Design – Arts – Technology

Festival REFRESH #5 | 9.–12.11.2023

Verändert immersiver Journalismus unseren Blick auf die Krisen der Gegenwart? Wie begegnen Museen und andere Kultureinrichtungen dem technologischen Wandel? Welche Potentiale eröffnen sich dem Design und den Künsten durch die Verwendung von künstlicher Intelligenz, Virtual Reality oder Bio-Hacking? Und wie nutzen Journalist:innen, Kunstschaffende, Forscher:innen diese Technologien heute? Was berauscht, was beunruhigt sie dabei?

«Sich aussetzen» ist das ambitionierte Motto der diesjährigen Ausgabe des REFRESH Festivals, das zum kritischen Austausch anregen und gemeinsam mit internationalen Gästen die heutige wie zukünftige Rolle von Kulturschaffenden in einer hochdigitalisierten, kriegs- und krisengeschüttelten Welt beleuchten soll.

REFRESH findet vom 9. bis 12. November 2023 im Toni-Areal statt und befasst sich mit drängenden Fragestellungen an der Schnittstelle von Kunst, Design und Technologie. Schwerpunktthemen der diesjährigen Ausgabe sind «Immersive Journalism», «Worldbuilding», «Design Realities», «Future Technologies» und «New Ecologies».

Eine Auswahl der Teilnehmer:innen: 

  • Die Folgen unseres Handelns für die Natur sind inzwischen bekannt. Doch die Emissionen steigen weiter. Forderungen nach Klimaschutz führen zu neuen gesellschaftlichen Spaltungen. Der dänische Soziologe Nikolaj Schultz befasst sich in seiner Forschung mit den gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels. Mit dem französischen Soziologen Bruno Latour hat er das Buch «Zur Entstehung einer ökologischen Klasse» (edition suhrkamp) verfasst. Für beide ist klar: So wie einst die Arbeiterklasse den sozialen Fortschritt erkämpfte, bedarf es heute einer ökologischen Klasse, um den Klimawandel aufzuhalten.
     
  • Könnte so die Zukunft des Journalismus aussehen? «VR wurde zu einem perfekten Medium, um Menschen in ansonsten unzugängliche physische und emotionale Räume zu bringen», sagt der immersive Filmemacher Sam Wolson aus den USA, der zuvor als Dokumentarfotograf für «National Geographic» und «The New York Times» arbeitete. 2017 war er Co-Regisseur des VR-Films «We Who Remain», dem ersten charaktergesteuerten VR-Film, der in einem aktiven Kriegsgebiet im Sudan gedreht wurde. Sein 2021 fertiggestellter VR-Dokumentarfilm «Reeducated» führt die Zuschauer:innen in ein Gefangenenlager im chinesischen Xinjiang. Drei Betroffene berichten über ihre persönlichen Erfahrungen vor Ort. Das mehrteilige immersive Projekt, das Wolson im Rahmen seiner aktuellen Anstellung bei «The New Yorker» umsetzte, wurde u.a. mit einem Emmy ausgezeichnet.
     
  • Dominic Nahr (CH) ist ein international anerkannter Fotograf, der gewaltsame Konflikte und humanitäre Krisen dokumentiert. Für das «Time Magazine» war er 2011 in Fukushima. Seitdem berichtet er über die Folgen der Nuklearkatastrophe. Die in Zusammenarbeit mit Sam Wolson entstandene VR-Erfahrung «After the Fallout» wird erstmals am REFRESH #5 in der Schweiz gezeigt. Die immersive Dokumentation zeigt die gelebten Realitäten und Konsequenzen des postnuklearen Fukushima. Nahr wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa am World Press Photo, seine Arbeiten waren im «National Geographic Magazine», «The New Yorker» oder «Der Spiegel» zu sehen.
     
  • Revolutioniert sie unseren Museumsbesuch? Sarah Kenderdine ist leitende Kuratorin der EPFL Pavilions, Professorin für digitale Museologie an der EPFL Lausanne und bringt 360-Grad-Panoramen und digitale Replikas in die Museen. Die Australierin beschäftigt sich mit der Frage, wie wir Kultur in Zukunft begegnen werden. Kenderdine forscht im Bereich interaktiver und immersiver Erfahrungen für Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen. Nicht umsonst wurde sie bereits als Pixel-Visionärin bezeichnet. Sie hat über 90 Ausstellungen und Installationen für Museen auf der ganzen Welt realisiert, darunter einen Museumskomplex in Indien, und für diese Arbeit eine Reihe bedeutender internationaler Auszeichnungen erhalten.
     
  • Unsere Sicht auf die Welt erweitern will auch die in Montreal lebende kanadische Künstlerin Sabrina Ratté. Sie nutzt digitale Technologien wie Video, Animation, audiovisuelle Performances und virtuelle Realität und mischt sie mit analogen Technologien und Fotografie: «Ich habe Video immer als eine Art Malerei mit elektronischem Licht betrachtet.»
     
  • Anan Fries (CH) schafft mit «Posthuman Wombs» eine Welt, in der alle Körper schwanger werden können. Der 28-minütige VR-Trip ist «eine zärtliche Reise in den Bauch des schwangeren Post-Humans» (hau4.de). Hier ist das Geschlecht nicht binär, Natur und Technologie stehen nicht im Gegensatz zueinander. Persönliche Erfahrungen und philosophische Überlegungen setzen sich dabei mit nicht-normativen Schwangerschaften auseinander.

Die Veranstaltung ist öffentlich. Kostenlose Tickets für die verschiedenen Veranstaltungsangebote müssen unter refresh.zhdk.ch bezogen werden.

REFRESH ist eine Initiative des Departements Design und des Immersive Arts Space der Zürcher Hochschule der Künste. 

Programm und weitere Informationen: refresh.zhdk.ch

Festival REFRESH #5
9. bis 12. November 2023
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, Zürich

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Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit den beteiligten Designer:innen, Künstler:innen und Forscher:innen oder mit dem Festival-Leitungsteam: Co-Leiterin und Kuratorin REFRESH Maike Thies (E-Mail) sowie Co-Leiter REFRESH und Leiter des Immersive Arts Space (ZHdK) Prof. Dr. Chris Salter (E-Mail).

Zur vollständigen Meldung
Key visual by Tunay Bora. © ZHdK
Key visual by Tunay Bora. © ZHdK