Diploma 2025

Alle Nominierten für den Förderpreis Design im Gruppenporträt. Porträt: David Jäggi. © ZHdK.
Alle Nominierten für den Förderpreis Design im Gruppenporträt. Porträt: David Jäggi. © ZHdK.

Im Rahmen der Diplomfeier Design 2025 wurde die Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp der Fachrichtung Industrial Design mit dem Förderpreis Design der ZHdK ausgezeichnet. Das Preisgeld ist mit CHF 5'000 dotiert. Die Förderpreise zeichnen herausragende Diplomarbeiten aus, die die jeweilige Disziplin um Perspektiven bereichern und auf innovative Weise zu neuen Diskursführungen anregen. In 2025 standen 14 Diplomarbeiten aus den sieben Fachrichtungen für den Förderpreis Design im Wettbewerb. Eine Jury – bestehend aus international renommierten Designschaffenden – entschied über die preistragende Person. Aufgrund der Vielzahl an herausragenden Diplomarbeiten in 2025 vergab die Jury zudem zwei Honorable Mentions: Luca Busby & Basil Egger mit ihrer Bachelorarbeit «Soma» (Fachrichtung Interaction Design) und Nicolas Wagner mit seiner Bachelorarbeit «printed plants catalog» (Fachrichtung Visual Communication) erhielten eine lobende Erwähnung.

Alle nominierten Arbeiten werden ab Ende September 2025 auf der Plattform Showcase Design umfassend vorgestellt.

Alissa Knopp. Porträt: Eileen Good & Naomi Stieger. Fachrichtung Industrial Design. © ZHdK.
Alissa Knopp. Porträt: Eileen Good & Naomi Stieger. Fachrichtung Industrial Design. © ZHdK.

Alissa Knopp, Bachelorabsolventin der Fachrichtung Industrial Design, wurde mit ihrer Bachelorarbeit «Memoscent – Geruchsbiografien für Menschen mit Demenz» mit dem Förderpreis Design ausgezeichnet. Das Departement gratuliert herzlich zur Auszeichnung.

Kurzbeschrieb «Memoscent»:
Nichts weckt Erinnerungen so kraftvoll wie ein vertrauter Duft. Der Geruchssinn ist unser emotionalster Sinn. Im Alltag mit Demenz bleibt dieses Potenzial oft ungenutzt. «Memoscent» setzt gezielt biografisch bedeutsame Düfte ein, um Vertrauen, Geborgenheit und Interaktion zu fördern und das Einleben in eine Pflegeeinrichtung zu erleichtern.

«Die Jury hat vor allem die Tiefe und Sorgfältigkeit deines iterativen Designprozesses beeindruckt: Du hast dich auf den Stand der Demenzforschung gebracht, mit Expert:innen aus dem Demenzzentrum Sonnweid gearbeitet, mehrfach Workshops mit deiner Zielgruppe durchgeführt, die Angehörigen und ihre Bedürfnisse abgeholt, mit Parfumeuren experimentiert und schliesslich eine eigene Mappingmethode entwickelt, um die Geruchsamples auf individuelle Biographien zuschneiden zu können.» – Auszug aus der Laudatio von Prof. Dr. phil. Sophia Prinz (Professorin für Designtheorie & -geschichte) an der Diplomfeier Design.

Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp der Fachrichtung Industrial Design. © ZHdK.
Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp der Fachrichtung Industrial Design. © ZHdK.
Bachelorarbeit «printed plants catalog» von Nicolas Wagner. Fachrichtung Visual Communication. © ZHdK.
Bachelorarbeit «printed plants catalog» von Nicolas Wagner. Fachrichtung Visual Communication. © ZHdK.

Honorable Mentions

Mit «Honorable Mentions» hat die Jury zudem gleich zwei weitere Bachelorarbeiten bedacht. Luca Busby & Basil Egger mit ihrer Bachelorarbeit «Soma» (Fachrichtung Interaction Design) und Nicolas Wagner mit seiner Bachelorarbeit «printed plants catalog» (Fachrichtung Visual Communication).

Prof. Dr. phil. Sophia Prinz (Professorin für Designtheorie und -geschichte) bezeichnete die Arbeit «Soma» in ihrer Laudatio als «[...] cutting edge Forschung zu alternativen Formen des Computings, die sowohl technische als auch ethische Herausforderungen mit sich bringen.».

Nicolas Wagners forschende wie gestalterische Leistung wurde in der Laudatio von Sophia Prinz wie folgt beschrieben. «[...] die Jury hat vor allem die konzeptuelle Stringenz des «printed plants catalog» überzeugt. In deinem Projekt wird der gesamte Prozess der nachhaltigen Farbherstellung durchgespielt: Angefangen bei historischen Recherchen, über den Anbau und das Sammeln von Pflanzen in Altstetten oder bei der Autobahnausfahrt Brunau, bis hin zur Aufbereitung der Pigmente am heimischen Herd. Hinzukommt die eigenwillige Nomenklatur sowie die konsequente gestalterische Umsetzung samt Ausbrüchen aus dem Raster. «printed plants catalog» ist nicht einfach nur ein Buch, sondern eine Art stadtökologisches Farbarchiv, an dem humane und nicht-humane Akteur:innen beteiligt waren.»

Das Departement Design gratuliert herzlich zu den Auszeichnungen.

Bachelorarbeit «Soma» von Luca Busby & Basil Egger. Fachrichtung Interaction Design © ZHdK.
Bachelorarbeit «Soma» von Luca Busby & Basil Egger. Fachrichtung Interaction Design © ZHdK.

Die Juror:innen

Prof. Dr. phil. Sophia Prinz I Professorin für Designtheorie und -geschichte, ZHdK
Seit August 2021 ist Sophia Prinz Professorin für Designtheorie und -geschichte an der ZHdK und unterrichtet im BA und MA Design. Zuvor war sie Gastprofessorin für Designtheorie und Gender Studies an der Universität der Künste Berlin (UdK) (2018-2020). Neben ihrer universitären Tätigkeit war sie an zahlreichen Ausstellungsprojekten beteiligt, u.a. am Johann Jacobs Museum Zürich (2012-2021) und am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (2015-2018). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich u.a. mit Praxistheorien der Wahrnehmung und dem Wechselverhältnis von Gesellschaft und Gestaltung in der globalen Moderne.

Enrico Bachmann I Freischaffender wissenschaftlicher Illustrator
Enrico Bachmann arbeitet als wissenschaftlicher Illustrator in Zürich an visuellen Projekten in den Bereichen Forschungskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Aktivismus. Seine Praxis bewegt sich zwischen Illustration und Animation, mit einem Interesse an der Beziehung zwischen Bild, Wissen und sozialer Verantwortung. Er arbeitet mit akademischen Institutionen, Non-Profit-Organisationen, Verlagen und weiteren Akteuren im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich zusammen.

Nadia Stäubli I CEO, Creative Director and Designer of Sula
Nadja Stäubli ist die Geschäftsführerin, Kreativdirektorin und Designerin von Sula. Ihre Liebe zu Farben spiegelt sich in ihrer Fotografie, ihren Designs und ihrer Musik wider. Schon als Kind spielte sie mit Kameras und studierte später Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste und an der SVA in New York City. Sie entwickelte SULA (ehemals schoenstaub) in den letzten zehn Jahren von einem einmaligen Kunstprojekt zu einem vollwertigen Designunternehmen, das Einrichtungsgegenstände und Accessoires in der ganzen Welt verkauft. Nadja bringt die analoge Low-Fi-Ästhetik der realen Welt in alle Bereiche ihres Lebens ein und geht ihre künstlerischen und unternehmerischen Projekte mit demselben Geist an: Das Leben ist lebendiger in Farbe.

Clemens Winkler I Design Researcher
Clemens Winkler ist Professor für Digitale Medien an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin und derzeit als Designforscher am Exzellenzcluster «Matters of Activity. Image Space Material» der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Sein besonderes Interesse gilt der Verletzlichkeit und Flüchtigkeit von Materialität im Kontext zeitgenössischer ökosozialer, affektiver und planetarer Fragestellungen. Er hat international ausgestellt und studierte unter anderem am Royal College of Art in London im Bereich Speculative Design sowie am MIT Media Lab in den Forschungsgruppen Fluid Interfaces und Mediated Matter.

Jurypräsidentin

Corina Zuberbühler, Studiengangsleiterin Bachelor und Master Design